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VERLOREN GEGANGENE SCHRIFTEN

Heilige der Letzten Tage wiseen, dass viele heilige Schriften verloren gegangen sind. Manche Inhalte dieser heiligen Aufzeichnungen sind bekannt, aber vieles verbleibt verschleiert. Heilige der Letzten Tage freuen sich auf eine Zeit, zu der alles Offenbarte von Gott wiederhergestellt und bekannt gemacht werden wird.

Die Bibel ist von unschätzbarem Wert. Trotzdem bezeugt sie ihre eigene Unvollständigkeit. Sie erwähnt heilige Werke, die nicht länger verfügbar sind (Josua 10:13; 1 Könige 11:41; 1 Chronik 29:29; Epheser 3:3; Kolosser 4:16; Judas 1:14-15) und sie bezieht sich auf Prophezeiungen aus dem Alten Testament, die gegenwärtig fehlen (siehe Matthäus 2:23; Johannes 8:56).

Auf ähnliche Weise identifiziert das Buch Mormon einige prophetische Schriften, die in der Bibel fehlen, wie beispielsweise die Worte von Zenos, Zenoch, Neum, Ezias und Josef von Ägypten (siehe auch HC 2:236), die sich auf den Messingplatten befanden. Ihre Prophezeiungen handelten von der Zukunft Israels und dem Kommen Jesu Christi. Nephis Bruder Jakob sagte, dass alle Propheten von Jesus Christus prophezeit hatten (Jakob 4:4-6; 7:9-11; vgl. Johannes 5:39), eine Tatsache, die im Alten Testament, wie wir es heute haben, nicht gleich offensichtlich ist. Der Prophet Joseph Smith schrieb im Jahre 1832: „Von diversen Offenbarungen, die empfangen worden waren, waren scheinbar viele wichtige Einzelheiten in Bezug auf die Erlösung des Menschen der Bibel entnommen worden, oder verloren gegangen ehe sie zusammengestellt wurde“ (HC 1:245; vgl. 1 Nephi 13:26-42). Dies teilweise zu beheben war eine Zweck der Joseph Smith Übersetzung der Bibel (JSÜ).

Das Buch Lehre und Bündnisse spricht von verlorenen Schriften von Johannes (LuB 7:1-8; 93:5-18) und bezieht sich auf ein Gesetz dazu, wie mit Feinden umzugehen ist. Dieses Gesetz gab Gott Abraham, Isaak, Jakob und Josef, aber es läßt sich nicht in der Bibel finden (LuB 98:28-37). Die köstliche Perle stellt einen Teil der Schriften Abrahams, Moses, Enochs und Adams wieder her, besonders über die Schöpfung und frühe Geschichte dessen, wie Gottes Angelegenheiten mit den Menschen. Enoch erwähnt ein altes Buch der Erinnerung und einen Stammbaum Adams (Mose 6:5-8, 46) neben jetzt fehlenden Segnungen und Prophezeiungen, die von Adam und seinen Nachkommen im Tal von Adam-ondi-Ahman vor Adams Tod gesprochen wurden (LuB 107:53-57).

Viel Quellenmaterial vom Buch Mormon ist zur Zeit nicht zugänglich. Die goldenen Tafeln, die Joseph Smith 1827 empfing,  erwähnen einen Bericht Lehis (1 Nephi 1:16-17) und andere Schriften von Nephi 1 (1 Nephi 9:1-6). Jakob, Mormon, und in Moroni 2 erfahren wir, dass sie kaum „den hundertsten Teil“ dessen, was sie hätten schreiben können, mit einschließen konnten (Jakob 3:13; 3 Nephi 5:8; Ether 15:33). Der Herr gebot den Nephitischen Berichtschreibern oftmals nicht zu schreiben oder sich länger auf gewisse Themen zu konzentrieren (siehe 1 Nephi 14:25-28; 3 Nephi 26:11-12). Joseph Smith wurde auch vom Herrn geboten einen großen gesiegelten Teil der goldenen Tafeln nicht zu übersetzen (LuB 17:6; siehe auch Ether 4:1-7; 5:1-6).

Im weiteren Sinne haben Sterbliche viele „Schriften“ überhaupt nie niedergeschrieben. Was auch immer Gottes bevollmächtigte Diener sagen, wenn sie „vom Heiligen Geist dazu bewegt werden“ ist Schrift (LuB 68:1-6). Wenn alle Taten und Worte des Erlösers aufgeschrieben worden wären, könnte gemäß Johannes „die ganze Welt die Bücher nicht erfassen, die man schreiben müsste“ (Johannes 20:30-31; 21:25). Auch gibt es unzählige inspirierte und vom Geist erfüllte Äußerungen von Propheten und Aposteln sowie anderen Männern und Frauen nicht in Schriftform. Solche Schrift ist für Gott nicht verloren. „Alles wird vom Vater geschrieben“, sagte Jesus (3 Nephi 27:26), Zeugnisse, die auf Erden gesprochen wurden, werden im Himmel aufgezeichnet. Die Engel betrachten es (LuB 62:3) und sie werden sich eines Tages daran erinnern.

BIBLIOGRAPHIE

Matthews, Robert J. A Bible! A Bible! Salt Lake City, 1990.
McConkie, Joseph Fielding.
Prophets and Prophecy, pp. 141-54. Salt Lake City, 1988.

ROBERT A. CLOWARD