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NEW MEXICO, PIONIERSIEDLUNGEN IN NEW MEXICO

Obwohl das MORMONENBATAILLON <Mormonenbataillon> im Jahre 1846 New Mexico von der Nordostecke bis zur Südwestecke durchquert hatte, kam der nächste nennenswerte Kontakt mit Heiligen der Letzten Tage erst beinah drei Jahrzehnte später zustande. Im Jahre 1876 waren zwei Missionare, die zusammen mit einer Gruppe von Missionaren in Mexiko arbeiten sollten, unter den Zuni-Indianern <Zuni-Indianer> im westlichen New Mexico sehr erfolgreich. In den darauffolgenden Jahren war die Arbeit mit den Zunis weniger erfolgreich, aber zahlreiche Navajo-Indianer <Navajo-Indianer> schlossen sich der Kirche an. Missionare gründeten 1876, ungefähr 32 km östlich des Zunidorfes die Siedlung Savoia. Bekehrte aus den Südstaaten kamen ebenfalls nach Savoia. Die Südstaatler zogen bald in Mormonensiedlungen am kleinen Coloradofluß in Arizona, und 1882 siedelten sich die übrigen Siedler, zusammen mit Zuwanderern vom kleinen Coloradofluß, ein paar Kilometer weiter südlich an. In der Ortschaft, die man Ramah nannte, wohnen bis heute hauptsächlich Heilige der Letzten Tage. Mitte des 20. Jahrhunderts war Ramah der Mittelpunkt eines interdisziplinären Forschungsprojekts fünf verschiedener Kulturen, durchgeführt von Wissenschaftlern der Harvard Universität.

Inzwischen hatten sich im Jahre 1878 Heilige der Letzten Tage bei Fruitland am San Juanfluß im Nordwesten von New Mexico niedergelassen. Zwei weitere Mormonendörfer am San Juanfluß, Kirtland und Waterflow, wurden in den frühen achtziger Jahren gegründet und 1894 der Ort Bluewater, ein paar Kilometer weiter nördlich. 1912 wurde Fruitland der Hauptsitz des Pfahls Young, zu dem auch Gemeinden und Zweige im nahen südwestlichen Colorado gehörten.

Weiter südlich, in der Nähe der Westgrenze von New Mexico, ließ sich 1883 eine Gruppe von Heiligen der Letzten Tage im Lunatal nieder. Zur Gemeinde Luna gehörten auch Mitglieder, die jenseits der Bundesstaatsgrenze in Arizona wohnten.

Weitere Gemeinden enstanden im Westen von New Mexico in Pleasanton im Kreis Socorro (1882–1889) und in Virden im Kreis Hidalgo (seit 1915). In Hidalgo siedelten sich Flüchtlinge an, die während der Mexikanischen Revolution aus Mexiko vertrieben worden waren.

Zu den meisten Gemeinden und Zweigen, die im 20. Jahrhundert gegründet wurden, gehören Minderheiten, die östlich der Mormonendörfer wohnen. Im ersten Drittel dieses Jahrhunderts entstanden Gemeinden in Albuquerque, Gallup, Taos, Silver City, Clovis, Tres Piedras, Pagosa Springs und Thoreau. Im Jahre 1990 wohnten als Folge von Missionstätigkeit und Zuwanderung 49.000 Heilige der Letzten Tage im Bundesstaat New Mexico.

BIBLIOGRAPHIE

Divett, Robert T. “New Mexico and the Mormons. Greater Llana Estacado Southwest Heritage 6, Frühjahr 1976, S. 14–19.

Telling, Irving. “Ramah, New Mexico, 1876–1900: An Historical Episode with Some Value Analysis.” Utah Historical Quarterly 21, April 1953, S. 117–136.

Vogt, Evon Z. und Ethel M. Albert, Herausgeber. People of Rimrock: A Study of Values in Five Cultures. Cambridge, Massachusetts, 1966.

RICHARD L. JENSEN