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FEIERN

Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bringen durch ihre religiösen und gemeinschaftlichen Feiern einige ihrer geistigen und sozialen Wertvorstellungen und Erwartungen zum Ausdruck. Mitglieder überall in der Kirche feiern häufig Ereignisse und Traditionen von Familien und Gegenden. Dennoch definieren die großen Feiern die einzigartige Identität und das einzigartige Erbe Heiliger der Letzten Tage und bringen diese zum Ausdruck.

 Typischerweise kennzeichnet der sterbliche Lebenszyklus individueller Kirchenmitglieder die Vollziehung einer Reihe formaler Priestertumsverordnungen. Kindersegnungen, Taufe und Konfirmierung, Begabung und Siegelungen (Tempelheirat) stechen davon am meisten hervor. An diesen Zeremonien nehmen üblicherweise die Familie und Freunde der Person teil, welche ebenfalls als Zeugen dienen.  Dabei werden Heilige Bündisse eingegangen und Priestertumssegen sowie inspirierter Rat zur Führung durch die Sterblichkeit empfangen, welcher den Empfänger auf die Ewigkeit vorbereitet. Diese Verordnungen werden oft in Form von nicht förmlichen Feiern mit Familie und Freunden zelebriert.

Viele Heilige der Letzten Tage feiern die Familie bei täglichen Aktivitäten und wöchentlichen Familienheimabenden als eine Einheit sowohl in religiöser Anbetung als auch im ewigen Beisammensein. Tägliche Aktivitäten bestehen aus Schriftstudium, Besprechung des Evangeliums, Gebeten, oder Gesangsaktivitäten, welche gewöhnlich zu Beginn oder am Ende des Tages durchgeführt werden. Der Familienheimabend findet generell an einem Abend pro Woche statt. Er ist dazu gedacht, die Beziehungen von Familienmitgliedern durch eine große Vielfalt geistiger, sozialer, erzieherischer und freizeitlicher Aktivitäten zu stärken. Somit nimmt die Beteiligung an traditionellen Feiertagen wie Weihnachten, Ostern, Erntedankfest und Muttertag zu. Große Familien bei den HLT nehmen häufig in größerem Umfang an regelmäßigen Familientreffen teil.

Heilige der Letzten Tage bezeichnen sich als „neuzeitliches Israel“ und diese Identifizierung findet ihren größten Ausdruck im Pioniertag. Diese jährliche Feier gedenkt der Ankunft der ersten Pioniere der HLT im Salzseetal am 24. Juli 1847. Für Heilige der Letzten Tage symbolisiert diese Gedenkfeier nun die Etablierung eines göttlich bestimmten „Verheißenen Landes“ im Westen Amerikas.

Seit 1849 ist der Pioniertag für Heilige der Letzten Tage eine großartige Gelegenheit, ihre Identität als ein Bundesvolk zum Ausdruck zu bringen. Im Rahmen von Andachten, Paraden, Tänzen, Sportveranstaltungen, Festessen und vieler anderer Aktivitäten besprechen Mitglieder der Kirche die Manifestierung der Hand Gottes im Laufe ihrer Geschichte, der Schöpfung und Aufrechterhaltung ihrer Lebensweise und der religiösen Dimension ihrer fortfahrenden Vereinigungen. Obwohl sich der Pioniertag auf Salt Lake City und die HLT im Westen konzentriert, gedenken Heilige der Letzten Tage in der ganzen Kirche ihrem religiösen Erbe am 24. Juni mit Feiern, die den besonderen Umgebungen und Umständen angemessen sind.

Die Identifizierung von HLT bzw. der Kirche als das lebende Königreich Gottes auf Erden findet seinen größten kulturellen und religiösen Ausdruck bei Generalkonferenzen. Diese halbjährigen Versammlungen im April und Oktober haben sowohl Kirchenführer als auch Mitglieder fast seit der Gründung der Kirche am 6. April 1830 eingehalten. Die Konferenzen werden momentan am ersten Sonntag im April und Oktober abgehalten und zusätzlich am vorangehenden Samstag. Die Monate kennzeichnen symbolisch die wechselnden Jahreszeiten zwischen Winter und Sommer. April ist gewöhnlich der Monat, in dem Ostern gefeiert und der Auferstehung Jesu Christi gedacht wird.

Die Generalkonferenz vereint göttliche Vollmacht, Organisation und geistige Ressourcen der Kirche. Die hervorspringenden Symbole beinhalten die Architektur des Tempelplatzes; die hierarchische Sitzordnung der Führerschaft der Kirche, beginned mit der Ersten Präsidentschaft, dem Kollegium der Zwölf Apostel, dem Kollegium der Siebziger und den führenden Männern und Frauen der Hilfsvereinigungen; den Gebrauch von Schriften und Offenbarung in den gegebenen Ansprachen; den Ausdruck von Diversität und Solidarität der versammelten Mitgliedschaft der Kirche, welche bei der Zustimmung der Führerschaft viele Nationen repräsentieren; und Berichte, welche das bedeutende Wachstum der rapid zunehmenden Mitgliedschaft der Kirche ankündigen.

Durch Generalkonferenzen und im kleineren Maßstab durch die wöchentlichen Gottesdienstversammlungen individueller Gemeinden und Pfähle erneuern und zelebrieren Heilige der Letzten Tage ihre Mitgliedschaft in der Organisation, die sie als das Reich Gottes auf Erden anerkennen.

BIBLIOGRAPHIE

Olsen, Steven L. “Community Celebrations and Cultural Identity: Pioneer Day in Nineteenth Century Mormonism.” Unpublished paper, 1987.
Shipps, Jan. Mormonism: The Story of a New Religious Tradition, pp. 131-49. Urbana, Ill., 1985.

STEVEN L. OLSEN