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FOLGEN, DEN BRÜDERN

Heilige der Letzten Tage glauben, dass Gott lebenden Propheten Offenbarungen gibt und dass ihre Worte, wenn sie in dieser Weise inspiriert sind, als Gottes Wort empfangen werden sollen (LuB 1:38). Daher pflegt man in der Kirche zu sagen, dass Christus und seine Propheten eins sind, weil sie ihn repräsentieren (Joh 17:21-23). Dies bedeutet, dass Propheten, als Vertreter Christi, sein Evangelium verkündigen und eins mit ihm sind in der Lehre, im Zeugnis und im Zweck (Siehe Einigkeit). Daher erfordert die ausdrückliche Aufforderung in den Schriften, Jesus und dem Taufbündnis zu folgen, nämlich seine Gebote zu halten, auch, seinen Propheten zu folgen.

Unter Heiligen der Letzten Tage ergibt sich die Aufforderung, „den Brüdern zu folgen“, aus dieser Bedingung, Jesus und prophetischen Anweisungen zu gehorchen. In diesem Zusammenhang sind „die Brüder“ die Generalautoritäten, insbesondere die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel, die formal als Propheten, Seher und Offenbarer bestätigt werden. Dieser Grundsatz kann auf örtliche Priestertumsführer wie zum Beispiel Priestertumskollegiumspräsidentschaften, Bischöfe und Pfahlpräsidenten und die Präsidentschaften der Hilfsorganisationen der Frauen, nämlich die Frauenhilfsvereinigung, Junge Damen und Primarvereinigung, innerhalb ihrer jeweiligen Bereiche ausgedehnt werden. Diese Grundsatzerweiterung auf alle Kirchenführer auf jeder Ebene basiert auf dem Anerkennen der Berechtigung aller Kirchenbeamten, Offenbarungen in ihren Berufungen zu erhalten, und auf der Annahme, dass sie im Einklang mit den führenden Brüdern stehen. Mit direktem Bezug auf den Propheten, der derzeit der Präsident der Kirche ist, hat der Herr die Mitglieder angewiesen, dass sie „allen seinen Worten und Geboten Beachtung schenken sollen, die er [ihnen] geben wird, wie er sie empfängt, in aller Heiligkeit vor mir wandelnd“ (LuB 21:4-5).

Heilige der Letzten Tage erheben auf verschiedene Segnungen Anspruch, wenn sie prophetischen Anweisungen folgen. Nicht nur einigt es die Heiligen, wenn sie den Brüdern folgen, und befähigt sie, die Ziele der Wiederherstellung effektiver zu fördern, sondern es erlaubt ihnen auch, den Lohn solchen Gehorsams zu ernten, wozu die Gaben des Geistes gehören.

Den Brüdern zu folgen bedeutet allerdings keinen blinden Gehorsam, denn jedes Kirchenmitglied hat ein Anrecht darauf, selbst durch den Heiligen Geist eine Bestätigung zu erhalten, dass die Kirchenführerschaft von Gott inspiriert ist. Aus diesem Grund sind Mitglieder, wenn sie dem lebenden Propheten folgen, verpflichtet, so zu leben, dass sie würdig sind, persönliche Inspiration und Offenbarung zu erhalten. Dies verleiht Moses Wunsch eine zweitgenössische Bedeutung, nämlich dass „das ganze Volk des Herrn zu Propheten“ und so zu Empfängern von Inspiration würde (Num. 11:29), und dem Ausspruch des Heilandes, dass die Menschen von allem leben sollten, „was der Mund des Herrn spricht“ (LuB 84:44, Dtn. 8:3, Mt. 4:4).

Da Kirchenmitglieder zu einer göttlichen Bestätigung prophetischer Bekanntmachungen berechtigt sind, gibt es unter Heiligen der Letzten Tage nicht die Lehre „prophetischer Unfehlbarkeit“. Wie Joseph Smith lehrte, „ist ein Prophet nur ein Prophet,  wenn…er als solcher handelt“ (LPJS, S. 278). Propheten haben persönliche und private Meinungen, und sie sind „allerart Schwächen...unterworfen“ wie alle anderen Menschen (Siehe Jakobus 5:17, Mosia 2:10-11). Wenn sie  jedoch unter dem Einfluss des Heiligen Geistes die Rolle eines Propheten ausüben, „soll das, was sie ... reden werden, der Wille des Herrn sein“ (LuB 68:3-4, Siehe Schriften). Wie der Heiland zu Joseph Smith sagte: „Wer meine Knechte empfängt, der empfängt mich; und wer mich empfängt, der empfängt meinen Vater“ (LuB 84:36-37, Siehe auch Mt. 10:40, 3 Ne. 28:34).

BIBLIOGRAPHIE

Christiansen, ElRay L. „Sustaining the Authorities of the Church“. Relief Society Magazine 44 (Febr. 1957):76-79.

Packer, Boyd K. „Follow the Brethren“. Speeches of the Year, S. 1-10. Provo, Utah, 1965.

Stapley, Delbert L. „Respect for Authority“. IE 60 (Dez. 1957):914-15, 938.

MARK L. MCCONKIE


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