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BUNDESVOLK ISRAEL DER LETZTEN TAGE

Gott ging mit Abraham einen Bund ein. Er bestätigte diesen nochmals mit Isaak und Jakob und später mit den Kindern Israels. Aus der Perspektive der HLT ist dieser Bund wiederholt erneuert und danach gebrochen worden. Dies geschah größtenteils, da das Volk Gottes, nachdem es die Gebote und Verheißungen Gottes empfangen hatte, vom Glauben abfiel und in Unglauben verfiel. Wie in alter Zeit prophezeit wurde, hat Joseph Smith diesen Bund heute wiederhergestellt und er ist im neuen und immerwährenden Bund des Evangeliums enthalten (LuB 22:1, vgl. Jeremia 31:31-34; 32:36-40).

Der Begriff „Bundesvolk“ bezieht sich auf das alte Israel zur Zeit des Neuen Testaments und auch in unserer modernen Zeit. In alter Zeit sprach Gott: „Ich schließe meinen Bund zwischen mir und dir (Abraham) samt deinen Nachkommen...einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein“ (Genesis 17:1). Dennoch war dieser Bund bedingt. Diejenigen, die „sein Volk“ waren, mussten sich durch Gehorsam und glaubensvolle Verpflichtung gegenüber den Gesetzen und Verordnungen des Bundes (vgl. Abraham 2:6-11) bewähren. Später sprach Jehova durch Mose, „Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein...ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören“ (Exodus 19:5-6).

Da das alte Israel Gottes Wort verwarf und dadurch seine Verheißungen verlor, warnte der Prophet Hosea, „ Denn der Herr erhebt Klage gegen die Bewohner des Landes: Es gibt keine Treue und keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Land. Nein, Fluch und Betrug, Mord, Diebstahl und Ehebruch machen sich breit, Bluttat reiht sich an Bluttat. [...] Mein Volk kommt um [...], darum verwerfe auch ich dich als meinen Priester. Du hast die Weisung deines Gottes vergessen; deshalb vergesse auch ich deine Söhne“ [Hosea 4:1-6; vgl. Amos 8:11-12; Jesaja 24:1-6; Jeremia 2:11-13].

Zur Zeit des Neuen Testaments beklagte sich Jesus Christus über einen ähnlichen Abfall vom Glauben: „Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt“ (Matthäus 23:37-38; vgl. 3 Nephi 10:4-6). Das Bundesvolk Israel sollte zur Zeit des Alten Testaments vergrößert werden (Abraham 2:9-11; 1 Nephi 17:36-40) und ein weiteres Mal zur Zeit des Neuen Testaments, um alle Nachfolger Christi miteinzuschließen. Dazu gehörten buchstäbliche Nachkommen Abrahams und die Anderen, die durch Adoption ein Teil der Abstammungslinie Abrahams wurden. „Daran erkennt ihr, dass nur die, die glauben, Abrahams Söhne sind. [...] Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, [...] denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus. Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung“ (Galater 3:7, 27-29; vgl. Römer 4:12-13; Epheser 2:11-12).

Dieselbe Lehre bezieht sich auch auf heute: Die Mitgliedschaft im Bundesvolk der Letzten Tage in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Abstammungslinie, sondern steht allen offen, die willens sind, ihre Bedingungen des Bundes durch das Gesetz der Adoption anzunehmen und danach zu leben. Heilige der Letzten Tage nehmen Gottes Bund mit Abraham und seiner Stammlinie an. Es ist ein Bund, der zu Lebzeiten Joseph Smiths wieder eingerichtet wurde (LuB 110:12). Er ist als „neuer und immerwährender Bund“ (LuB 22:1; Jeremia 31:31-34; 32:36-40) bekannt und gehört zur Fülle des Evangeliums Jesu Christi. Dieser Bund gilt in jedem Zeitalter als „neu“, wenn er dem Volk Gottes gegeben wird. Jedoch ist er „immerwährend“, weil sich die Bedingungen und Verheißungen nie ändern. Ferner deutet das Bundesvolk Israel eine Gemeinschaft an, die willens ist, das gesamte Gesetz Gottes anzunehmen, welches auf Offenbarung in den letzten Tagen von demselben Bund beruht, der zur Zeit des Alten und Neuen Testaments offenbart wurde. Dies verlangt eine Kenntnis und Anerkennung dessen, was Gott sowohl zu alten Propheten als auch zu Propheten in den letzten Tagen gesprochen hat und weiterhin sprechen wird.

Bündnisse und einhergehende Verordnungen des Evangeliums Jesu Christi sind die Grundlage eines religiösen Lebens. Lehren der HLT besagen, dass all Gebote Gottes auf einem Bund beruhen. Somit stellen die Verordnungen der Taufe, das Empfangen der Gabe des Heiligen Geistes, das Abendmahl, das Heilighalten des Sabbats und die Anbetung im Tempel Verpflichtungen und Gelegenheiten für Segnungen dar, Dazu zählen auch die ewige Ehe und  Bündnisse mit Verheißungen. Diese Bündnisse sind gegenseitige Versprechen zwischen Gott im Himmel und Männern und Frauen auf der Erde. Diejenigen, die gemäß solchen Abmachungen leben wollen, gelten als Teil des Bundesvolkes Israel mit all seinen dazugehörigen Segnungen und Gelegenheiten. Demnach  lehrt die Kirche, dass jedes Gesetz oder Gebot Gottes für seine Kinder, welches ihnen hilft ihre Erlösung und ihr ewiges Leben zu sichern, Teil des „immerwährenden Bundes“ ist.

Der Prophet Joseph Smith verkündete, dass „die Menschen aus alter Zeit...von Gott Verheißungen von solcher Größe und Herrlichkeit empfingen, dass unsere Herzen oft mit Dankbarkeit erfüllt sind, dass wir sogar auf diese blicken dürfen.... Wenn wir Kinder des Allerhöchsten sind, ... und dasselbe Gebot annehmen, welches sie annahmen, und dem Zeugnis unseres Herrn gegenüber ebenso glaubensvoll sind wie sie waren, können wir uns an den Vater im Namen Christi wenden wie sie sich an ihn wandten und dieselben Verheißungen für uns selbst erhalten“ (LPJS S. 65-66). [Siehe auch Abrahamischer Bund.]

JAMES B. MAYFIELD