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Bluttransfusionen

Obwohl es in den Schriften Hinweise auf die Heiligkeit von Blut gibt, ist die Kirche nicht der Auffassung, dass irgendeine Schriftstelle oder Offenbarung das Spenden oder Empfangen von Blut oder Blutprodukten verbietet. Zu diesen gehören Gamma Globulin, Blutgerinnungsfaktoren für Hämophiliekranke und Antikörper, die durch Transfusionen oder Injektionen verabreicht werden. Den Mitgliedern der Kirche steht es frei an solchen Praktiken teilzunehmen. Einzelne Gemeinden veranstalten sogar manchmal Blutspendeaktionen. Damit vergrößern sie den verfügbaren Vorrat an Blut, falls ein Mitglied eine Transfusion benötigt. Die Kirche überlässt es jedoch den einzelnen Mitgliedern und Familien, ob sie Bluttransfusionen oder Blutprodukte spenden oder empfangen möchten.

Die Kirche versteht, dass Bluttransfusionen und andere Blutprodukte oftmals Leben retten. Sie ersetzen Blutserumvolumen, rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und andere Stoffe, die durch Krankheit, Unfall oder Operation verloren oder geschädigt wurden. Ohne Bluttransfusionen könnten viele operative Eingriffe nicht zuverlässig durchgeführt und viele Krankheiten nicht richtig behandelt werden. Zu diesen zählen Operationen am offenen Herzen, Organtransplantationen, Leukämie, Anämie und bestimmte Krebsarten.

Bluttransfusionen können sehr schädliche und lebensbedrohliche Krankheiten, wie das erworbene Immunschwäche-Syndrom (AIDS), Hepatitis und andere ansteckende Krankheiten, übertragen. Dadurch stellen sie ein Risiko dar. Diese Risiken können jedoch durch Autotransfusionen in Operationen, die keinen Notfall darstellen, vollständig beseitigt werden. Dabei spendet ein Patient sein eigenes Blut, welches eingelagert und bei Bedarf zurückgegeben wird. Diese Methode ist durchführbar, da Blut für mehrere Monate eingelagert werden kann. Die Kirche überlässt es jedoch den betroffenen Mitgliedern und Familien, ob sie von Blutspenden Gebrauch machen wollen.

RICHARD A. NIMER